Regelmäßige Wurmkuren - ja oder nein?

Nach den Empfehlungen der Pharmaindustrie sollten Entwurmungen bei Hundewelpen (z. B. mit Welpan der Fa. Bayer) bereits im Alter von zwei Wochen beginnen und dann alle 14 Tage wiederholt werden.

Junghunde (ab circa drei Monate) sollten alle zwei bis drei Monate und erwachsene Hunde ab einem Jahr drei- bis viermal jährlich (z. B. mit »Flubenol« der Fa. Janssen) entwurmt werden! Bei Katzenwelpen lauten die Empfehlungen ähnlich, außer dass man bei freilaufenden Katzen Entwurmungen noch öfter durchführen sollte.

Hält man sich an die in den Beipackzetteln angegebenen Anweisungen, so kommt ein erwachsener Hund, wenn er denn ein Alter von 15 Jahren erreicht, auf eine Entwurmungs-Kuranzahl von etwa 66-mal! Was da an Chemiemengen im Laufe eines Hundelebens in unsere Tiere hinein gepumpt wird, kann und will man sich kaum vorstellen.


Was bedeutet nun jede chemische Entwurmung für das einzelne Tier?

Da die Würmer im Darm durch konventionelle Wurmmittel vergiftet und abgetötet werden, wird das Gift (ein Nervengift) vom Hund oder der Katze logischerweise ebenfalls resorbiert und belastet die Entgiftungsorgane Nieren und Leber sehr stark. Diese dauerhafte Belastung schädigt nicht nur die Organe selbst, sondern kann auch die Bereitschaft zu Allergien fördern. Durch dauerhaft durchgeführte Wurmkuren wird unter anderem die natürliche Darmflora gestört bzw. zerstört und chronische Durchfälle sind die Folge. Diese massive Störung der natürlichen Darmflora hat dann zur Folge, dass der Darm anfälliger für immer wieder neue Wurmbefälle ist.

Bei einer gesunden Darmflora haben Würmer weniger Chancen, sich zu einem gravierenden Problem für das befallene Tier zu entwickeln, das heißt mit einem geringen Wurmbefall kann eine gesunde Darmflora allein fertig werden und die Würmer können sich nicht hemmungslos vermehren.


Gibt es natürliche Alternativen gegen Wurmbefall?

In der freien Natur suchen sich Wölfe bzw. Wildkatzen instinktiv bestimmte Knollen, Kräuter und Pflanzenextrakte, die die Würmer im Darm lösen und so natürlich abführen. Das ist bei unseren Haustieren natürlich nicht möglich. Allerdings gibt es diese Pflanzenmischungen zu kaufen und man kann sie dann unter das Futter mischen oder einfach ins Maul eingeben – das ist im Gegensatz zu Pillen viel leichter als man meinen sollte. Solch regelmäßig durchgeführte Kuren, die man zwei- bis dreimal pro Jahr machen sollte, sind eine natürliche und auch sehr effektive Alternative zu den chemischen Entwurmungen.

Wenn man seinen Hund oder seine Katze natürlich ernährt, ihm oder ihr also regelmäßigen Zugang zu rohem Fleisch gewährt, gibt es mit Würmern ohnehin viel weniger Probleme als bei einem rein mit industrieller Nahrung ernährten Tier. Denn die Bakterien der Darmflora eines regelmäßig mit rohem Fleisch gefütterten Tieres sind um vieles aggressiver als die der mit Fertigfutter gehaltenen Hunde und Katzen. Hier haben Würmer von vornherein weniger Chancen, »sesshaft zu werden«.

Patientenbesitzer, die sicher gehen wollen, dass ihr Haustier wurmfrei ist, können durch regelmäßige, einfache und kostengünstige Kotuntersuchungen zusätzliche Sicherheit erhalten. So könnte enorm viel Chemie vermieden und den Tieren große Belastungen erspart werden.

Ob dies allerdings im Sinne vieler Tierärzte ist, wage ich zu bezweifeln, ist doch am Verkauf von Wurmmitteln so gut zu verdienen. Schließlich kostet eine Wurmtablette für einen circa zehn Kilo schweren Hund im Verkauf 6,50 Euro. Bei circa 50 bis 60 Entwurmungen im Laufe eines Hundelebens sind das 357,50 Euro – und das nur für Wurmtabletten, die den Organismus stark belasten. Ist der Hund schwerer als »nur« zehn Kilo, wird es dementsprechend teurer.

Damit aber auch maximal viele Wurmtabletten verkauft werden, die den Hunden und Katzen leicht und unkompliziert verabreicht werden können, ist der Pharmaindustrie folgender weiterer Hit eingefallen: Wurmtabletten werden mit Geschmacksstoffen versehen! Damit entfällt der oft lästige Kampf mit Hund oder Katze beim Eingeben dieser Antiparasitaria. – Und was leicht durchzuführen ist, wird natürlich auch gerne in Anspruch genommen.

Auszug aus dem "Schwarzbuch der Tierärzte - Hunde würden länger leben, wenn ...." von Dr. med. vet. Jutta Ziegler


Unser Fazit

Chemische Wurmkuren sollten nur bei Notwendigkeit, also bei durch eine Kotuntersuchung nachgewiesenem Wurmbefall, gegeben werden.

In den letzten 25 Jahren hatte keiner unserer Hunde Würmer. Vielmehr bekamen und bekommen unsere Hunde pro Monat für 2-3 Tage eine spezielle Kräutermischung als Granulat. Eine gute Vorbeugung gegen Wurmbefall, ganz ohne Chemie. Die regelmäßig durchgeführten Kotuntersuchungen ergeben stets, dass alle  Hunde frei von Würmern sind. :-)

 
 
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