Ein Maulkorb für alle Felle

Jede Hundenase ist anders. Selbst innerhalb der einzelnen Hunderassen gibt es mitunter große Unterschiede. Den geeigneten Maulkorb zu finden, kann dementsprechend schwierig sein. 

  • Worauf sollten Sie bei der Auswahl eines Maulkorbs achten?
  • Welches Material ist empfehlenswert?
  • Woran erkennen Sie den richtigen Sitz des Maulkorbs?  
  • Wie gewöhnen Sie Ihren Vierbeiner an einen Maulkorb?

Im Idealfall haben Sie die Möglichkeit verschiedene Maulkörbe im Fachgeschäft Ihres Vertrauens auszuprobieren, um so das passende Modell zu finden – angepasst an Ihren Hund und den Zweck, zu welchem Ihr Hund den Maulkorb tragen soll.  

Überlegen Sie sich vor dem Kauf, wozu der Maulkorb eingesetzt werden soll. Benötigen Sie diesen als Schutz vor Beißvorfällen, zur Vermeidung der Aufnahme von Giftködern oder bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel?  

Aus welchem Material sollte der Maulkorb für Ihren Hund am besten sein - aus Draht, Plastik, Leder oder Nylon?  

Neben den unterschiedlichen Materialien gibt es Maulkörbe glücklicherweise auch in verschiedenen Formen. Sich nur aufgrund des Preises für einen Maulkorb zu entscheiden, ist wenig ratsam. Wählen Sie lieber den Maulkorb, der Ihrem Vierbeiner am besten passt.

Am praktikabelsten erscheinen vielen Menschen Nylonmaulkörbe. Sie fallen optisch wenig auf, sind sehr leicht und bei Nichtgebrauch können sie bequem in die Hosentasche gesteckt werden. Da das Maul des Hundes nicht vollständig bedeckt ist, kann er eventuell mit den vorderen Zähnen trotz Maulkorb zubeißen / kneifen. Außerdem kann Ihr Hund weder richtig hecheln noch trinken. Im Sommer und in Stresssituationen kann dies für Ihren Vierbeiner lebensgefährlich werden. Deshalb raten wir von der Benutzung von Nylonmaulkörben ab. Ausnahmen sind dringende Notfälle für einen sehr kurzen Zeitraum.  

Ebenfalls leicht sind Plastikmaulkörbe, welche es in unterschiedlichen Varianten gibt. Sie sind einfach zu reinigen und in verschiedenen Farben verfügbar. Mit einem bunten Maulkorb sieht der Vierbeiner doch viel ansprechender aus, als mit einem schwarzen oder braunen Plastikmaulkorb. Jedoch können Plastikmaulkörbe bei Auseinandersetzungen brechen, wodurch sie einen schlechteren Beißschutz bieten als Drahtmaulkörbe. Benötigen Sie einen preisgünstigen Maulkorb für Ihren Hund bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel empfiehlt sich ein Kunststoffmaulkorb, da diese normalerweise preisgünstiger sind, als Drahtmaulkörbe. Jedoch sollten Sie trotzdem auf den Tragekomfort für Ihren Hund achten.  

Des Weiteren gibt es Maulkörbe aus Leder. Je nach Typ (Riemenmaulkorb oder Vollschutz) haben auch Sie häufig ein geringes Gewicht. Durch die vielen verschiedenen Formen finden sich für die unterschiedlichen Hundenasen fast immer gut sitzende Maulkörbe. Das relativ weiche Material passt sich besser als die starren Plastik- und Drahtmaulkörbe an die Form der Schnauze an. Leider sind Ledermaulkörbe schwer zu reinigen und somit nicht sehr hygienisch. Außerdem wird das Leder im Laufe der Zeit hart und brüchig. Mitunter kann ein Hund bei der flexiblen Form durch den Maulkorb zubeißen.  

Die mit Abstand größte Auswahl, was Formen und Größen betrifft, finden Sie bei den Drahtmaulkörben. Wenn Sie Bissverletzungen vermeiden möchten, bieten diese das höchste Maß an Sicherheit. Zum Verwehren der Aufnahme von Giftködern, kann ihnen vorn ein kleineres Gitter eingesetzt werden. Die Sicherheit geht auf Grund des Materials jedoch auf Kosten des Gewichts, da Drahtmaulkörbe im Vergleich zu Leder-, Nylon- und Plastikmaulkörben relativ schwer sind. Mittlerweile gibt es allerdings auch sehr leichte Varianten aus feuerverzinntem Draht. Viele Menschen empfinden Drahtmaulkörbe als bedrohlich bzw. den sie tragenden Hund als potentiell gefährlich. Drahtmaulkörbe mit farbigen Lederriemen mildern jedoch die abschreckende Optik des klassischen Drahtmaulkorbs.

Bitte verwenden Sie keine Maulschlaufen. Die Hunde können damit weder hecheln noch trinken. Maulschlaufen bieten außerdem keinen echten Schutz vor Bissverletzungen.

Bei allen Maulkörben muss der Hund mit dem Maulkorb sein Maul so weit öffnen können, dass er hecheln und trinken kann. Des Weiteren darf ein gut sitzender Maulkorb am Nasenspiegel, unterhalb der Augen und rund um die Schnauze nur locker anliegen. Außerdem darf der Maulkorb nicht in die Augen drücken oder seitlich verrutschen.

Dennoch sollte der Maulkorb so sitzen, dass er richtig „angezogen“ nicht über die Nase gezogen werden kann. Ziehen Sie den Maulkorb beim Anprobieren einmal nach vorn Richtung Hundenase. Der Maulkorb darf sich dann etwas nach vorne bewegen. Keinesfalls sollte sich der Hund den Maulkorb jedoch über die Nase nach vorn abstreifen können.

Soll Ihr Hund den Maulkorb häufig über längere Zeit am Stück tragen, empfiehlt es sich mindestens zwei verschiedene Maulkörbe zu verwenden und diese zwischendurch zu wechseln. Auch ein gut sitzender Maulkorb kann bei längerem Tragen Druckstellen verursachen. 

Ein guter Internetshop mit einem großen Sortiment ist www.chicundscharf.de. Hier können Sie auch mehrere Maulkörbe bestellen und die nicht in Frage kommenden wieder zurück schicken. 


Die optimale Maulkorbgröße finden

Um die richtige Maulkorbgröße für Ihren Vierbeiner zu finden, vermessen Sie den Kopf Ihres Hundes an den folgenden sechs Stellen:

  1. Länge:
    Abstand zwischen Nasenspitze und Augenlinie. Geben Sie diesem Maß noch etwa 1 cm zu, damit die Nase (Nasenspiegel) nicht am Maulkorb anstößt.
  2. Umfang:
    Umfang der Schnauze 2,5 cm unter der Augenlinie (wo der Nasenriemen aufliegen soll). Bitte mit leicht geöffnetem Maul messen. Ist das Maul geschlossen, geben Sie bitte noch ca. 3 bis 4 cm zu (damit Ihr Hund ungehindert hecheln und trinken kann).
  3. Augenlinie:
    Abstand von der Augenlinie bis hinter den Ohrenansatz.
  4. Halsumfang:
    Umfang des Halses hinter den Ohren.
  5. Breite:
    Breite der Schnauze an der breitesten Stelle.
  6. Höhe:
    Höhe der Schnauze bei leicht geöffnetem Maul.


Wie gewöhnt sich Ihr Hund an seinen Maulkorb?

Damit sich Ihr Hund mit seinem Maulkorb wohlfühlt, ist eine gute Gewöhnung wichtig. In der ersten Zeit sollte Ihr Vierbeiner nur Positives mit dem Tragen verbinden. 

Bei manchen Hunden ist die Methode „drauf und gut“ zielführend: Je weniger Aufheben Sie um das „Anziehen“ des Maulkorbs machen, desto besser ist es. Bei anderen, sensibleren Hunden, ist natürlich eine sanftere Gewöhnung nötig.

Damit das Tragen des Maulkorbs für Ihren Hund selbstverständlich wird, ist jedoch bei beiden Hundetypen regelmäßiges Üben nötig. Anfangs sollte nur sehr kurz geübt und die Zeitdauer des Tragens erst allmählich erhöht werden. Nutzen Sie den Maulkorb nur beim Tierarzt oder in aufregenden Situationen, stellen Sie für Ihren Hund schnell eine negative Verknüpfung her.

Maulkorbgewöhnung bei sensiblen Hunden:

  1. Lassen Sie Ihren Hund am Maulkorb schnuppern. Anschließend legen Sie ein paar Super-Leckerlis hinein. Nimmt Ihr Hund diese, loben Sie ihn. Möchte Ihr Hund die Super-Leckerlis nicht nehmen, legen Sie diese weiter vorn in den Maulkorb oder schmieren Sie Leberwurst hinein.     
  2. Einen Teil seiner Hauptmahlzeit kann Ihr Hund vor der eigentlichen Fütterung aus dem Maulkorb bekommen. Dafür den Maulkorb einfach nur halten und den Hund daraus fressen lassen, währenddessen Sie ihn loben.     
  3. Nach und nach ziehen Sie den Maulkorb beim Füttern ein wenig zu sich, so dass Ihr Hund mit der Schnauze nachrücken muss.     
  4. Legen Sie Ihrem Hund beim Füttern die Schlaufe über den Kopf. Kurz bevor Ihr Hund aufgefressen hat, nehmen Sie die Schlaufe wieder ab (1 bis 3 Tage).     
  5. Als nächstes setzten Sie Ihrem Hund den Maulkorb mit Schlaufe auf und schieben Leckerlis hindurch währenddessen Sie ihn loben. Warten Sie einige Minuten und nehmen Sie den Maulkorb wieder ab. Bitte entfernen Sie den Maulkorb nur, wenn sich Ihr Hund ruhig verhält und keinerlei Abwehrverhalten (abstreifen wollen o. ä.) zeigt. Nachloben oder Streicheln beim Maulkorb ausziehen unbedingt unterlassen.
  6. Jetzt geht’s Spazieren: Setzen Sie Ihrem Hund den Maulkorb auf, geben Sie ihm ein paar Leckerlis, nehmen Sie die Leine und los geht’s. Möchte Ihr Hund den Maulkorb abstreifen, unterbinden Sie mit einem ruhigen, aber konsequenten „Nein“ diese Handlung. Loben Sie ihn nur für ruhiges Verhalten mit dem Maulkorb.     
  7. Verhält sich Ihr Hund kurze Zeit entspannt, nehmen Sie ihm den Maulkorb wieder ab. Auch hier unterlassen Sie bitte wieder jegliches Nachloben oder Streicheln.      
  8. Verlängern Sie die Tragezeit nach und nach. Haben Sie mit Maulkorb zusammen Spaß.

 Wenn Sie täglich üben, dauert die Gewöhnung an den Maulkorb je nach Hund zwischen zwei bis drei Wochen.

 
 
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