Wanderwoche – Sächsische Schweiz 2025
Ein Reisetagebuch von Kathrin
Sechs Tage Natur, Bewegung, Begegnung – und ganz viel gemeinsame Zeit mit den Hunden.
Unsere diesjährige Kursfahrt führte uns wieder in die Sächsische Schweiz, ein Wanderparadies voller spektakulärer Ausblicke, schmaler Pfade, unzähliger Stufen und spannender Hindernisse: Gitterrostbrücken, schmale Stege und andere Passagen, die für manche Fellnasen oder ihre Menschen echte Herausforderungen darstellten.
Mit dabei waren fünf Mensch-Hund-Teams unserer Hundeschule, die sich gemeinsam den Anforderungen dieser eindrucksvollen Landschaft stellten. Für viele Hunde bedeuteten die Tage nicht nur Bewegung und Spaß, sondern auch wertvolle Trainingserfahrungen: fremde Umgebungen, enge Wege, Begegnungen mit anderen Teams – all das stärkte Vertrauen, Gelassenheit und vor allem die Bindung zwischen Hund und Mensch.
Hindernisse, die manche Hunde zunächst unsicher machten, konnten nur gemeinsam mit ihrem Menschen gemeistert werden – Momente, die beide noch enger zusammenschweißten.
Natürlich lief nicht alles glatt (wie man schon am Anreisetag lesen kann 😉), aber genau das macht solche Erlebnisse aus: unerwartete Situationen, viel Lachen, Teamgeist und am Ende das Gefühl, gemeinsam etwas geschafft zu haben.
Hier kommt unser kleines Reisetagebuch – sechs Tage voller Erlebnisse, schöner Momente und müder Pfoten.
🚐 Tag 1 – Wenn der Weg schon das Abenteuer ist
Eigentlich war alles gut geplant.
Jedes Team sollte individuell anreisen, Treffpunkt war mittags im Quartier.
Holger, Arleen und ich wollten gemeinsam mit unserer Kundin Nicole und ihrem Australian Shepherd Boomer etwas früher losfahren, um in Ruhe alles vorzubereiten.
Mit an Bord: unsere beiden Tervueren Abby und Eric – also drei große Hunde, vier Menschen, vier Koffer und vier Wanderrucksäcke.
Doch schon nach knapp 20 Kilometern war Schluss –
mitten am Schönefelder Kreuz blieb unser Bus mit einer festgefahrenen Bremse liegen.
Ein kurzer Schreck, dann der Anruf beim ADAC.
Abschleppen zur Werkstatt, und dort begann die nächste Herausforderung: ein Ersatzfahrzeug finden.
Das einzige verfügbare Modell war ein gefühlt winziger Mietwagen.
Wir versuchten, Koffer, Wanderrucksäcke, die Hunde und uns selbst in den Mini-Mietwagen zu stopfen –
Tetris auf hohem Niveau! 😄
Am Ende passten nur unsere beiden Hunde (Abby und Eric), etwas Gepäck sowie drei Menschen hinein.
Nicole mit Boomer und das restliche Gepäck mussten auf Ines warten, die extra aus Sachsen zurückkam, um alles abzuholen.
Gegen 21 Uhr waren wir endlich alle im Quartier –
müde, hungrig, aber froh, angekommen zu sein.
So viel zum geplanten „entspannten Start“ in unsere Kursfahrt …
🪜🐾 Tag 2 – Treppen, Ausblicke und müde Pfoten
Nach einem richtig guten Frühstücksbuffet mit sehr freundlichem Service – starteten wir um 9:00 Uhr zur ersten Wanderung.
Mit dabei waren:
- Tanja mit Schäferhund-Mix Rocko
- Martin & Caro mit Juna (Mix)
- Silvia mit Boxer Oskar
- Nicole mit Australian Shepherd Boomer
- Ines & René mit Rottweilerhündin Peach
- Holger, Arleen & Kathrin mit Abby & Eric (Tervueren)
Unsere Route führte uns durch die beeindruckende Wolfschlucht, hinauf zum Hockstein und über den Knotenweg am Amselsee entlang – vorbei an rauschenden Bächen, schmalen Pfaden und unzähligen Stufen, die uns (und den Fellnasen) ordentlich Kondition abverlangten.
Über Rathen und den Gamrich ging es weiter zum Füllhölzelweg, der uns schließlich ins Polenztal führte. In der Waltersdorfer Mühle gönnten wir uns eine kleine Stärkung, bevor wir über den Polenztalweg zurück zur Pension wanderten.
Nach rund 13 Kilometern, 552 Höhenmetern und gefühlt tausend Treppen erreichten wir gegen 15 Uhr wieder unser Quartier.
Die Hunde – und ehrlich gesagt auch wir – waren zufrieden, müde und voller Eindrücke.
Eine Verlängerung der Tour wäre möglich gewesen, aber die Entscheidung war einstimmig: Heute reicht’s!
🍂 Tag 3 – Slow-Motion, Gitterroste & goldener Herbst
Der dritte Tag startete wie gewohnt um 9:00 Uhr – allerdings deutlich gemächlicher als am Tag zuvor. Man merkte sofort: die Hunde waren sehr müde vom intensiven Startprogramm, also entschieden wir uns bewusst für eine „Slow-Motion-Tour“.
Nicht die Länge, sondern bewusstes Tempo und Achtsamkeit sollten heute im Vordergrund stehen.
Gleich zu Beginn wartete jedoch ein steiler Aufstieg durch den Schindlergraben, der uns alle wach machte. Etliche Gitterrostbrücken sorgten für zusätzliche Herausforderungen: für manche Hunde eine Sache von „Augen zu und durch“, für andere ein mutiger Schritt über ungewohnten Untergrund.
Aber genau diese Momente sind es, in denen Vertrauen und Bindung wachsen – Schritt für Schritt, gemeinsam mit dem Menschen an der Seite.
Oben angekommen führte uns der Weg weiter durch einen wunderschönen herbstlichen Wald zur Gautschgrotte.
Von hier an wurde die Tour deutlich entspannter: breite, gut begehbare Abschnitte erlaubten den Hunden, in ihrem Tempo mitzuwandern und sich vom gestrigen Tag zu erholen.
Über den Räumichtweg und die Brandstraße (ein sanfter, stetiger Anstieg) erreichten wir den Brand mit seiner Brandbaude. Dort gönnten wir uns eine ausgiebige Pause mit gutem Essen und einer herrlichen Aussicht über das Tal.
Über den Lupinenweg, Ringflügelweg und an der Napoleonschanze vorbei ging es anschließend weiter hinauf nach Hohnstein, wo wir durch die malerischen Gassen des Ortes schlenderten.
Der Abstieg vom Ort zurück Richtung Quartier war dann jedoch unerwartet anspruchsvoll:
feuchtes Laub und nasse Wurzeln machten viele Abschnitte rutschig, und da mehrere Wege gesperrt waren, mussten wir immer wieder umdrehen und einen alternativen Pfad suchen. Der schließlich begehbare Weg war steil und forderte von Mensch und Hund nochmal volle Konzentration.
Gegen 15:35 Uhr erreichten wir schließlich unser Quartier – müde, aber zufrieden.
Mit rund 14 Kilometern war die Strecke ähnlich wie am Vortag, aber vom Gefühl her ganz anders: körperlich leichter – jedoch mit einzelnen Schlüsselstellen, die Mut, gute Koordination und Vertrauen zwischen Mensch und Hund erforderten.
🌧️ Tag 4 – Regen, Burggeister & endlich wieder Natur
Der vierte Tag begrüßte uns erst einmal mit Dauerregen.
Also kein typischer Wandertag – aber zum Glück hattte Holger einen Plan B, der für alle gut funktionierte.
Start war wie gewohnt um 9:00 Uhr, jedoch diesmal mit den Fahrzeugen.
Unser erstes Ziel war Stolpen.
Der Ort wirkte am Vormittag beinahe ausgestorben – graue Gassen, nasse Pflastersteine, Herbstnebel in der Luft. Eine besondere Atmosphäre, auf ihre eigene Art. Von dort aus ging es hinauf zur Burg Stolpen, wo sich die Gruppe immer wieder teilte: Einige Teams warteten mit den Hunden etwas geschützt, während die anderen die Ausstellungen besuchten.
Besonders begeistert waren alle vom Burggeist Balthus, der im wahrsten Sinne des Wortes „Leben in die Mauern brachte“.
Danach fuhren wir weiter zum Kunsthandwerkerhof – ein gemütlicher Ort zum Stöbern, Ideen sammeln und ein bisschen vorweihnachtliche Inspiration aufsaugen.
Ein paar Kleinigkeiten wanderten in die Taschen.
Nur das Mittagessen wurde… sagen wir mal: unterschiedlich aufgenommen – denn der Gastraum war voller ausgestopfter Tiere, was nicht bei jedem für Begeisterung sorgte.
Je nach Temperament: interessant, kurios oder eher abschreckend.
Am frühen Nachmittag hörte der Regen endlich auf – und es fühlte sich an wie ein Aufatmen.
In Dürröhrsdorf-Dittersbach machten wir zuerst Halt beim Werksverkauf eines heimischen Kräuterlikörs: erst probieren, dann einkaufen.
Danach starteten wir direkt von dort zur Wanderung entlang der Wesenitz.
Endlich durften auch die Hunde wieder „richtig“ an die frische Luft:
Wir wanderten entlang der Wesenitz, einem Fluss, der sich in vielen Windungen durch die Landschaft schlängelt und an diesem Nachmittag eine ganz eigene Stimmung hatte – ruhig, moosig, fast ein bisschen märchenhaft.
Zu Beginn sorgte ein Gehege mit Waliser Schwarzhalsziegen für reichlich Gelächter: ihre Zeichnung sah aus, als trügen sie kleine Smokingjacken.
Der Weg selbst war teilweise ziemlich matschig – Gummistiefel wären eine gute Wahl gewesen – aber genau das machte diesen Abschnitt wieder besonders.
Gegen 17:00 Uhr waren wir zurück.
Keine Höhenmeterrekorde heute, dafür ein Tag mit Abwechslung, Gemütlichkeit und einem schönen, ruhigen Ausklang in der Natur.
✨ Tag 5 – Zwischen Felsen, Himmelsleitern und goldenem Licht
noch einmal alles genießen, bevor die gemeinsame Zeit zu Ende geht.
Schon das Lösen des Parktickets wurde zur kleinen Geduldsprobe:
beide Automaten außer Betrieb, der Hinweis auf den Ticketkauf in der Gaststätte – dort allerdings ein eher frostiger Empfang.
andere entschieden sich dafür, ihn kurz bei Kathrin warten zu lassen, um die steilen Stufen allein zu bewältigen –
jeder in seinem Tempo, aber alle mit demselben Ziel.
schmale, steile Treppen, kaum Ausweichmöglichkeiten, und an manchen Stellen fühlte es sich an, als müsse man sich regelrecht durch den Felsrahmen hindurchfalten.
Danach führte uns der Weg durch die Ferkelschlüchte – ein märchenhafter Abschnitt im goldenen Waldlicht – und weiter an der Felsenmühle vorbei.
Ab dort wurde der Weg wieder anspruchsvoller:
auf dem Flößersteig verlief der Pfad schmal entlang der Kirnitzsch, mit feuchten Felsstufen, matschigen Abschnitten und engen Passagen direkt oberhalb Flusses.
Arleen übernahm abschnittsweise die Führung – zuerst von Rocko und später kurzzeitig auch von Boomer, natürlich immer nur einzeln.
Zurück am Parkplatz fuhren wir gemeinsam ins Kaffeehaus Zimmermann.
Drinnen wartete eine wunderbare Auswahl an Kuchen und Torten – jede für sich ein kleines Finale.
nach den matschigen Passagen und dem engem Innenbereich wäre das weder praktisch noch angenehm gewesen sie mit reinzunehmen.
Während wir dort saßen, mit warmem Getränk und süßen Leckerein, machte sich dieses besondere Gefühl breit:
zufrieden, dankbar, erfüllt – und ein kleines bisschen wehmütig, weil man wusste, dass die gemeinsame Zeit sich dem Ende zuneigt.
🌬️ Tag 6 – Sturm, Fernblick und ein Abschied von oben
Gegen 9 Uhr starteten wir mit bereits gepackten Fahrzeugen nach Königstein.
steile Gitterrosttreppen, schmale Stellen, rutschige Abschnitte.
Unten angekommen setzten wir erneut mit der Fähre über – ein letzter gemeinsamer Übergang, bevor sich die Wege trennten.
Von dort aus verabschiedeten wir uns individuell in Richtung Heimat: erfüllt, durchgepustet, müde – und mit diesem besonderen Gefühl, etwas gemeinsam erlebt zu haben, das man nicht einfach „nacherzählen“, sondern nur mitfühlen kann.
💚 Abschluss
Sechs Tage voller Eindrücke liegen hinter uns – nicht nur Landschaft, Höhenmeter oder Wegeabschnitte, sondern gemeinsame Schritte, an denen jedes Team ein Stück gewachsen ist.
Die Sächsische Schweiz fordert nicht laut, sondern still: auf Gitterrosten, engen Treppen, rutschigen Pfaden, in ungewohnten Momenten. Sie fragt nicht nach Kondition – sie fragt nach Vertrauen.
Zwischen Aufsteigen, Loslassen, Mut fassen und sich gegenseitig tragen entstand genau das, was diese Kursfahrt jedes Jahr besonders macht:
eine Bindung, die nicht im Training entsteht, sondern im gemeinsamen Meistern.
Ob Windkante, Felsenpassage oder stilles Innehalten ganz oben:
Wir sind nicht nur gelaufen – wir sind zusammen über uns hinausgewachsen.
😄 Und weil jedes Abenteuer auch seine Erdung hat …
… unser heimliches Fazit der gesamten Kursfahrt:
Hindernisse in der Natur? Kein Problem.
Gitterroste, Felskanten, steile Ab- und Aufstiege? Schaffen wir.
Aber ohne 50-Cent-Stück – keine Toilette. 😄
💛 Und jetzt?
Wenn du beim Lesen gedacht hast:
„Genau sowas möchte ich auch erleben – Natur, Hunde, echtes Miteinander, ein bisschen Abenteuer und ganz viel Herz“,
dann schau gern auf unserer Kursseite vorbei.
Dort findest du alle Infos zur nächsten Tour in die Sächsische Schweiz – und vielleicht wandern wir bald gemeinsam über Felsen, Wurzeln und Brücken und sammeln neue „Mut-macht-Momente“.
👉 Zur Kursfahrt „Wandern mit Hund“
Wir freuen uns auf euch – und eure vierbeinigen Wanderhelden. 🐾💚





































